Die Jury des Stadtteilkulturpreises

Aus allen Einsendungen nominieren die Preisstifter für den Hamburger Stadtteilkulturpreis die zehn Finalisten. Die unabhängige Jury – bestehend aus der ehemaligen Direktorin der Bücherhallen Hamburg Hella Schwemer-Martienßen, Julius Heinicke von der Universität Hildesheim und Jennifer Tharr vom Bundesverband Soziokultur – ermittelt aus diesen Finalisten den Preisträger.

Hella Schwemer-Martienßen

Hella Schwemer-Martienßen
Hella Schwemer-Martienßen

Der Hamburger Stadtteilkulturpreis ist eine großartige Gelegenheit, die Akteure der Stadtteilkultur und der Kulturellen Bildung wirkungsvoll in den medialen Fokus zu stellen. Die Akteure dieser Disziplinen sind aus der Perspektive der Kulturschaffenden und Künstler*innen und auch der Kulturpolitik allzuoft nicht selbstverständlich Teil der zu fördernden Kulturszene. Dabei stellen gerade sie sich tagtäglich den Herausforderungen für eine vielfältige, integrative und inklusive Stadtgesellschaft. Sie sind in ihrer Arbeit stets auf der Spur von Ausgrenzung und Diskriminierung, ganz nah an den Menschen, unterstützen Bildungs- und Teilhabeprozesse und machen das Leben in Nachbarschaften lebenswerter.

Hella Schwemer-Martienßen war bis 2019 Direktorin der Stiftung Hamburger Öffentlichen Bücherhallen.


Julius Heinicke

Julius Heinicke

Unsere Gesellschaft befindet sich inmitten weitreichender Wandlungsprozesse, die Neues und Ungewohntes wagen, doch ebenso zu vielerlei Unsicherheit führen. Kulturarbeit und Kunstschaffen sind in diesen Zeiten wichtiger denn je, da sie den ganz unterschiedlich wahrgenommenen Folgen auf verschiedenste Weise begegnen können: Befragen, unterstützen, vergrößern, verkleinern, pointieren, übersetzen, zuspitzen, irritieren, verschärfen, verwandeln und verfremden – all diese Formen der Transformationen werden mit Hilfe von Kunst- und Kulturprojekten umgesetzt und erfahrbar. Entscheidend ist hierbei die Möglichkeit der Mitgestaltung – für welche Stadtteilkultur als Beispiel par excellence stehen mag. Der Stadtteilkulturpreis ehrt mutige Kreativität und gesellschaftliche Teilhabe und setzt so ein wichtiges kulturpolitisches Zeichen.

Julius Heinicke ist Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls „Kulturpolitik für die Künste in Entwicklungsprozessen“ und Direktor des Instituts für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim.


Jennifer Tharr

Jennifer Tharr

Die Hamburger Stadtteilkultur holt ab, lädt ein, kommt vorbei, bringt zusammen und auf Ideen und andere Gedanken – und das alles höchst kreativ, niedrigschwellig und motivierend. Dafür, dass die Stadtteilkultur das so unverdrossen und verlässlich tut, nach der Pandemie, trotz Energienotstand, Klimakrise und Inflation, dass sie für die Menschen vor Ort so positiv, gestaltend und aktivierend bleibt, dafür gebührt eigentlich jeder*m einzelnen Akteur*in ein Preis! Der soziokulturellen Szene wird seit drei Jahren viel abverlangt, Energie wird nicht nur in Pipelines und Leitungen knapp, sondern auch in Köpfen und Körpern. Umso wichtiger sind Anlässe des Feierns, der Sichtbarkeit und Anerkennung, wie beim Hamburger Stadtteilkulturpreis, wo die Resilienz und unversiegbare Gestaltungskraft der Sozio- und Stadtteilkultur fühl- und greifbar wird.

Jennifer Tharr arbeitet beim Bundesverband Soziokultur in Berlin und leitet dort das NEUSTART Sofortprogramm für Corona-bedingte Investitionen in Kultureinrichtungen. Im European Network of Cultural Centers vertritt sie außerdem den Bundesverband im Vorstand.