Stadtteilkulturpreis 2025: Herausragende Stadtteilkulturarbeit – „KLIMASTRÖME“ und „BOOTsWagen & Osterbrooklyn“ wurden ausgezeichnet

Am 13. Mai 2025 wurde zum 22. Mal der HAMBURGER STADTTEILKULTURPREIS verliehen: Das Projekt „KLIMASTRÖME – Das Fest der Zukunftswünsche“ vom studioplayces und KinderKinder e.V. wurde in feierlichem Rahmen in der Halle 424 mit dem größten Preis der Stadtteilkultur ausgezeichnet. Mit dem Hamburger Stadtteilkulturpreis werden wegweisende Projekte und Programme der lokalen Kultur in Hamburg gewürdigt. Der Publikumspreis der Stadtteilkultur ging an „BOOTsWagen & Osterbrooklyn“.

Gewinner*innen, Preisstifter*innen, Jury und Senator, Foto: Miguel Ferraz

Das Kunst- und Forschungsfestival KLIMASTRÖME lud 2024 wieder Kinder und Jugendliche aus Hamburg ein, um ihre kreativen, spielerischen und abenteuerlichen Zukunftsvisionen zu fantasieren und diese in der Stadt und auf den Gewässern zum Ausdruck zu bringen. In der Begründung der Jury für die Entscheidung heißt es: „Die Jury sieht das Projekt KLIMASTRÖME als besonders preiswürdig an, weil es sich visionär mit einem der drängendsten Themen unserer Zeit auseinandersetzt: dem Klima und dem Schutz und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Gleichzeitig macht es die Zukunft unserer Stadt am Wasser zum Thema. Es gelingt dem Projekt, Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung dieser Zukunft einzubeziehen und sie als kreative und vorausschauende Akteur*innen sichtbar zu machen. In Workshops setzen sich Kinder und Jugendliche mit der Frage auseinander: Wie können und wollen wir in Zukunft leben? Mit kulturellen Mitteln entwickeln sie eigene Visionen für den Umgang mit Umwelt und Klima und werden selbst zu Botschafter*innen für nachhaltiges Denken und Handeln. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung finden Ausdruck in einem Sommer-Festival für Kunst und Forschung, das künstlerische Gestaltung mit wissenschaftlichen Ansätzen verbindet. KLIMASTRÖME schafft es, eine große Anzahl von Kooperationspartner*innen miteinander zu vernetzen, die gemeinsam an Lösungen für eine lebenswerte Zukunft arbeiten. Das Projekt steht damit beispielhaft für eine stadtteilkulturelle Praxis, die künstlerischen Ausdruck mit gesellschaftlicher Relevanz verbindet. Mit der Auszeichnung für KLIMASTRÖME würdigt die Jury die hohe konzeptionelle Qualität des Projekts, die starke inhaltliche Vision und die außergewöhnliche Partizipation von Kindern und Jugendlichen. Die Initiator*innen haben ein Netzwerk geschaffen, das sich über die Grenzen Hamburgs hinaus erstreckt und den Diskurs über Klima, Umwelt und Stadtentwicklung nachhaltig bereichert.“

Ein Film von Martin D’Costa stellte das Gewinner*innen-Projekt auf der Verleihung vor, Film: Martin D’Costa

Gestiftet und unterstützt wird der Stadtteilkulturpreis von der Hamburgischen Kulturstiftung, der Gabriele Fink Stiftung, der Patriotischen Gesellschaft von 1765 und der Behörde für Kultur und Medien. Die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. unterstützt die Umsetzung. STADTKULTUR HAMBURG, der Dachverband für lokale Kultur und kulturelle Bildung, ist als Experte und Szenekenner für Konzeption und Durchführung des Wettbewerbs zuständig.

Von Anfang November 2024 bis Anfang Januar 2025 konnten sich kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine sowie Einzelpersonen, die sich in der Stadtteilkulturarbeit in Hamburg engagieren, für den Preis bewerben. In diesem Jahr wurden 45 Kulturprojekte und ­programme eingereicht.
Als Finalist*innen nominierten die Preisstifter*innen neben dem jetzt ausgezeichneten Festival KLIMASTRÖME weitere neun herausragende Projekte und Programme der Stadtteilkultur (in alphabetischer Reihenfolge):

Das Kunst- und Forschungsfestival KLIMASTRÖME bekommt den Preis vom Juror Klaus Kolb überreicht, Foto: Miguel Ferraz

Der mit 10.000 Euro dotierte Hamburger Stadtteilkulturpreis wurde am Dienstag, den 13. Mai 2025 im Beisein vom Senator für Kultur und Medien Dr. Carsten Brosda in der Halle 424 im Oberhafen in feierlichem Rahmen übergeben. Bei der Preisverleihung hielt der ehemalige Geschäftsführer der KUNSTKLINIK, Klaus Kolb, die Laudatio. Zusammen mit Prof. Dr. Julius Heinicke vom Institut für Kulturpolitik an der Universität Hildesheim und Jennifer Tharr, Programmverantwortlicher bei der DROSOS STIFTUNG, hatte er die Preisträger*innen aus einer Vorauswahl der Preisstifter*innen ermittelt.
Daniel Kaiser, Leiter der Kulturredaktion von NDR 90,3, führte durch die Veranstaltung und ein Kurzfilm des Filmemachers Martin D’Costa stellte das Gewinnerprojekt des Stadtteilkulturpreises vor.

Publikumspreises der Stadtteilkultur 2025

Stefan Malzkorn vom BOOT e.V. nimmt den Preis von Corinne Eichner von STADTKULTUR entgegen, Foto: Miguel Ferraz

Dieses Jahr wurde zum zweiten Mal auch der Publikumspreis der Stadtteilkultur vergeben. Der Preis ist mit einem Preisgeld von 2.000 Euro dotiert. Drei Wochen lang konnte das Publikum im April über das Internet für seine*n Favorit*in abstimmen. Zur Wahl standen die zehn Finalist*innen des Stadtteilkulturpreises. Der Preis wurde auf der Verleihung von der Geschäftsführerin von STADTKULTUR, Corinne Eichner, an BOOT e.V. Hamburg übergeben. Mit „BOOTsWagen & Osterbrooklyn“ wurden die jährlichen Open-Air-Konzertreihen, die der Verein seit 2019 im Osterbrookviertel in Hamm-Süd auf seinem Gelände an der Bille veranstaltet, vom Publikum ausgezeichnet.

Die Hamburger Stadtteilkultur und ihre Projekte stehen für Teilhabe der Bürger*innen und Mitgestaltung der Stadtgesellschaft. Stadtteilkultur fördert Nachwuchs und Bildungsgerechtigkeit. Stadtteilkultur bietet Freiräume und schafft lokale Identitäten. Stadtteilkultur berührt und begeistert, weil sie Kultur mitten in der Gesellschaft und mitten aus der Gesellschaft ist. Sie spiegelt die ganze Vielfalt der Kulturen unserer Stadt.